Ich habe bei meinem Projekt Fahrleitung eigentlich zwei Planungs- und zwei Bauphasen durchlaufen. Einmal ging es um die Fahrleitungsmasten und Abspannwerke und dann um die Mast- und Abspannwerkstandorte und das Ziehen der Fahrleitung. Genau abgrenzen kann man die verschiedenen Arbeiten nicht. Sie verlaufen vielmals ineinander.
Als Beispiel müssen sie zum Anbringen des Seitenhalters an den Ausleger bereits wissen, welchen Standort der Masten auf der Anlage hat.
Der Selbstbau einer Fahrleitung erfordert gegenüber einer gekauften Fahrleitung einfach noch ein bisschen mehr Fleiss. Aber man kann es wie ich angehen und einige Komponente kaufen und vieles auch selber herstellen.
Die Masten mit den verschienen Auslegern der Fahrleitung BLS, System 78, waren fotografiert, Skizziert und die Orignalmasse vorhanden.
Die auf den Fotos eingetragenen Originalmasse rechnete ich in einem weiteren Schritt in den Massstab 1:87 um.
Nun war alles bereit und ich konnte mit dem massstäblichen Zeichnen der diversen Masten-Typen beginnen.
Gleichzeitig erhob ich, welche Teile dieser Fahrleitung ich auf dem Modellbahnmarkt kaufen konnte/wollte und welche ich selber anfertigen kann/muss.
Nachfolgend werden sie nun Bilder verschiedener nachgebauter Ausleger sehen. Nebenstehend beschreibe ich den Bau und gebe Angaben zum verwendeten Material und deren Bezugsquellen.
Auf einem Zeichnungsbrett entstand aus den vorhandnen Unterlagen wie Foto, Originalmasssen und Masse im Massstab 1:87 eine Zeichnung im vorerwähnten Massstab
Meine einzelnen Arbeitsschritte
Material:
Messingdraht 1mm Old Pullman, Stäfa
Mast Nr. 300 oder 318 Sommerfeldt
Isolatoren braun, Kunststoff xxxxxxxxxx
Meine einzelnen Arbeitsschritte
Material zusätzlich zum normalen Ausleger:
Messingband
3x1mm
Old Pullman
Messingschraube und Mutter /1mm Händler an
Ausstellungen
Mast Nr. 300 oder 318 Sommerfeldt
Meine einzelnen Arbeitsschritte
Material:
Messingdraht /1mm Old Pullman, Stäfa
Mast Nr. 300 Sommerfeldt
Isolatoren braun, Kunststoff xxxxxxxxxx
Meine einzelnen Arbeitsschritte
Für Doppelspur braucht es logischerweise zwei solche Ausleger, die hintereinander angebracht werden
Material:
Messing Vierkantprofil
2x2mm Old
Pullman
Messingdraht
/1mm
Old Pullman
Isolator braun, Kunststoff xxxxxxxxx
Dieses wichtige Ding einer Fahrleitung habe ich bis jetzt ausgeklammert. Der Seitenhalter ist das Teil, dass einerseits am Ausleger angebracht ist und andererseits den Fahrdraht hält. Nachfolgend nochmals Bilder des Vorbildes.
Ich habe die Seitenhalter aus 1,5mm Kupferdraht hergestellt. Draht zweimal um einen ganz feinen Schraubendreher gedreht. Die somit erhaltene Oese vom Schraubendreher gezogen. Die Oese mit einer Zange in einem Winkel von 45 o abgewinkelt und dann den Draht auf eine Länge von 15mm abgeschnitten. Sommerfeldt bietet unter der Artikel-Nr. 151 auch Seitenhalter an. Ich habe diese leicht abgeändert.
Beim Anbringen des Seitenhalters an den Ausleger ist nun wichtig zu wissen, wird der Fahrdraht von Standort des Mastens weg oder zum Masten hin gezogen.
Wird der Fahrdraht von Standort des Mastens weggezogen, ist der Seitenhalter, beim Bau des Auslegers, vor dem Aufziehen des Isolators anzubringen.
Wie bereits erwähnt, stand die Fahrleitung des Bahnhofes Frutigen, aus den 80er Jahren, für mich Modell.
Damals bestand die Fahrleitung aus Querträger mit Ausleger und Richtseil. Der Trägerdraht war an einem Isolator und dieser am Querträger montiert.
Beim Planen und Bauen stützte ich mich fast ausschliesslich auf die detailierten Ausführungen der Eisenbahnfreunde Bassersdorf. Auf deren Homepage ist unter Bauanleitungenen, die sie in Tipps+Anleitungen finden, vieles und noch mehr zum Studium vorhanden. Walter Trauffer, der Autor dieser Betriebsanleitung, hat eine ganz tolle Arbeit gemacht und war in diesem Sinn für mich ein sehr guter Lehrmeister.
Von der Gleisanlage habe ich einen masssäblichen Plan gezeichnet. Auf einer Plankopie skizzierte ich danach die möglichen Standorte der Querträger. Dann auf der Anlage nachkontrolliert, ob diese auch stimmen und das spätere Ziehen des Fahrdrahtes auch gehen wird. Stimmte alles zeichnete ich den Querträger fix in den Originalplan Plan ein. Als alle Standorte eingezeichnet waren, plante ich den Verlauf der Fahrdrähte und deren Abspannpunkte. Erst als all diese Arbeiten gemacht waren, begann ich mit dem Fahrleitungsbau.
Auf meinem 7gleisigen Bahnhof befinden sich verschieden lange Querträger. Sie überspannen 1 Gleis, 2+3 Gleis und 4+5 Gleis. Die Abstände der Querträger sind ebenfalls unterschiedlich. Hier bestimmt mehrheitlich die Weichenanordnung den Standort der Querträger. Sicher nicht über 500mm.
Mast: Sommerfeldt Nr. 300 oder 318
Querträger: Sommerfeldt Nr. 306
Richtseil: Sommerfeldt Nr. 090 Kupferdraht 500x1mm
Seitenhalter: Sommerfeldt Nr. 151 (anpassen)
Isolatoren: Sommerfeldt Nr. 150 (grün), braun gespritzt
Hänger: Sommerfeldt Nr 179 (anpassen)
Zwei und mehr Querträger können, mit Laschen verlötet, verbunden werden.
Der Bau solcher Quertragwerke ist in "Die SOMMERFELDT-Aufbauanleitung ausführlich beschrieben.
Es ist für die Stabilität der Fahrleitung oft klüger, z.B. bei 4 Gleisen zweimal deren 2 Geleise zu überspannen als alle 4 Gleise auf einmal.
Ein Querträger kann auch an einer Mauer abgestützt werden.
Wenn ich Quertragwerke über den ganzen Bahnhof, also über 6 Gleise, gewählt hatte, wählte ich folgende Varianten der Abstützung:
Mast, 5 Gleis, Mast, 1Gleis, Mast
Mast, 4 Gleis, Mast, 2 Gleis, Mast
Der Zwischenmast setzte ich immer dort hin, wo durch den Gleisverlauf zwischen zwei Gleisen ein grösserer Abstand entstanden ist.
Die Tunnelmasten entstanden aus Messingstange /4mm.
Für die Fahrleitung verwendete ich ein Metallband 0,5x8mm.
(Die Materialzusammensetzung ist mir leider nicht mehr bekannt)
Das Band hatte ich nicht ZickZack, sondern dem Verlauf des Gleisbogens verlegt.
Den Ausleger hatte ich in einem Winkel von 45 o sog. kalt geschmiedet. (Ohne zu erwärmen mit einem Hammer gebogen).
Für die Masthöhe und die Auslegerlänge dienten mir meine eigenen Pläne der Masten für den sichtbaren Bereich.
Weitere Arbeitsschritte:
Auf das gebrauchte Mass abgelängt kann ein solcher Mast auch an das obere Trasse geschraubt werden.
Diese Art der Montage hat noch den praktischen Effekt, dass das untere Gleis für Handhabungen jeder Art frei zugänglich ist.
Im Schattenbahnhof wählte ich ähnlich dem sichbaren Bahnhof Masten und Qertragwerke.
Meine Arbeitsschritte:
Vorgehen eigentlich gleich wie im sichtbaren Bahnhof beschrieben.
Das Fahrleitungsband zog ich durch den Schlitz und
verlötete es.
Die Quertragwerke wurden alle 500mm gebaut.
Im Bereich der Weichen verlötete ich die entsprechenden Bänder
Weiteres über Fahrleitungsbau neueren Datums unter Projekt Depot Spiez, Fahrleitung 200/260