Anfang Februar 2022 habe ich mich entschlossen, ein längst geplantes Gebäude an der BLS Strecke endlich zu bauen. Die Fotos und Masse sind schon im Jahre 2014 entstanden. Bis auf den Turm war alles Schubladenfertig. Das fehlende Material habe ich Ende Januar 2022 zusammen getragen und im Februar nun mit dem Bau der Kirche begonnen. Was bis jetzt heraus gekommen ist zeige ich euch in ein paar Bildern. Wann die Kirche fertig ist steht noch in den Sternen geschrieben. Es gibt noch einige Nüsse zu knacken.
19. Februar 2022
Auf Millimeterpapier gezeichnete Pläne im Massstab 1:100
Die Pläne aus dem Jahre 2014 hatte ich im Massstab 1:87 gezeichnet. Die Grundmauern der Kirche habe ich anfänglich auch in diesem Massstab gebaut und bald gemerkt,
dass das Gebäude, eher im Hintergrund stehend, zu gross wirkt. Deshalb habe ich die Pläne nochmals gezeichnet und diesmal im Massstab 1:100.
Die bis jetzt verbauten Materialien:
2. März 2022
Anfang März begann ich die provisorisch geleimte Kirche wieder zu demontieren. Nun beginnen die Detailarbeiten. Zudem besorgte ich bei SwissModelRail Dachziegel, Dachpfannen, Schindelholzplatte, Dachkänel usw. .
Nach und nach werde ich über meine weiteren Fortschritte berichten.
Teile der Mauern
Links die drei Teile des Kirchenschiffs
Unten die Seite des Einganges
Oben die Fensterseite
Rechts die Kirchen Vorderseite
Mitte ist ein Verstärkungsteil
Dachpartien
Links Kirchenschiff
Unten und oben Kirchendach
Rechts sind die Teile des Kirchenanbaus inkl. Dach
Oben rechts Glockenturm und Turmspitze
Bodenplatte
Die Mauerteile klebe ich mit Weissleim an der Kante auf den Boden auf.
4. März 2022
Rundungen Kirchenfenster
Bohrvorlage Plexiglas 5mm, Bohrung 13 mm Durchmesser
Werkstoff Karton 2mm mit eingezeichnetem Fenster
Holzunterlage
Mit Klammern oder Schraubzwingen fixieren der Teile
Bohren mit Holzbohrer
7. März 2022
Nach der Bohrung folgt das Herausschneiden des Fensters mit einem Japanmesser etc.
Wichtig ist das Führen des Schneidewerkzeuges im rechten Winkel.
Mit einer feinen Nagelfeile kann noch korrigiert werden.
7. März 2022
Ausgeschnittenes Fensterteil Modell mit Foto des Originals Lichttest
14. März 2022
Karton grundieren
Vor dem Aufbringen der Fassadenfarbe auf den Karton habe ich diesen mit Mattlack von Marabu grundiert.
Gut austrocknen lassen.
16. März 2022
Auftragen der Fassade
Die Fassade hat folgende Zusammensetzung:
9 gr. Aussenputz Fixit (Fixit hat ein ganz feines Korn)
17gr. Wasser
Aussenputz vom Wasser aufsaugen lassen und gut umrühren
7 gr. weisse Acrylfarbe matt
6 gr. Weissleim
Alles gut vermischen.
Nach ca. vier Tagen habe ich die Rückseite der Fassade mit wenig Wasser eingespayt und das Mauerteil dann gepresst. (Die Fassade gegen unten, die feuchte
Kartonseite oben. Der Karton hat sich wieder gestreckt.
In der Zwischenzeit habe ich den Glockenturm gebaut.
Den Karton mit Schindeln eingefasst. Mit diversen Holzprofilen den Glockenturm konstruiert. Dazu diente mir eine Fotografie eines Modells von einem Glockenturm aus einer Lehlingswerkstätte.
Übrigens, beindruckend was diese Holzlehrlinge handwerklich leisten.
Zuletzt habe ich das Holz mit grauer Beize behandelt.
SwissModelRail Art. G-HPSchindeln Eckig 1-5
21. März 2022
Fenster und Bogenfenster-Fassung
Die Fenster habe ich aus Fotografien auf den entsprechenden Massstab verkleinert, auf Normalpapier ausgedruckt, dann ausgeschnitten und aufgeklebt.
Die Bogenfenster-Fassung ist nur aufgemalt.
25. März 2022
Fassade vom Kirchenvorbau
Das Teil ist aus 2mm Karton gefertigt und mit Profilen von Northeastern Holz bestückt. In aufgeklebtem Zustand mit Acrylfarbe behandelt.
31. März 2022
Zusammenbau der Mauerteile
Die Seiten der einzelnen Teile habe ich mit einer Nagelfeile auf 45 Grad abgeschliffen. Danach habe ich Teil um Teil auf der Bodenplatte mit Weissleim zusammen geklebt. Diverse Hölzer und Schraubzwingen sorgten dafür, dass alles im rechten Winkel und senkrecht zu stehen kam.
1. April 2022
Zusammensetzen der einzelnen Gebäudeteile
Und langsam nimmt alles Form an. Zumindest glaube ich, kommt der Charakter dieser Kirche bereits zum Vorschein.
Infolge des Wintereinbruchs verschoben die Zimmermannsleute und Dachdecker ihre Arbeit auf später.
5. April 2022
.....und die Neugier, wie es wohl aussehen wird ?
Ich hingegen konnte es nicht verklemmen etwas weiter zu machen, zwar nur provisorisch
Dach aufsetzen
Diese Arbeit hatte ich anderntags gleich in Angriff genommen
8. April 2022
Das Dach mit Dachziegel decken und Dachpfannen setzen
Die roten Halbkartonbogen mit Laser-cut geschnittenen Ziegeln mit Arcrylfarbe vorgefärbt, getrocknet und dann die Streifen ausgeschnitten und auf das Kartondach geklebt.
Die Vorgehensweise habe ich im Video "Baubeschrieb Eternit Dach" festgehalten.
SwissModelRail Art. 0350 Dachziegel rund (Laser-cut)
Art. 0804 Dachpfannen Dachfirst H0
17. April 2022
Abschlussarbeiten
Papierstreifen 4mm bemalen und aufkleben
* SwissModelRail
19. April 2022
Bearbeiten des Geländeteils
Dem alten Geländeteil habe ich auf den Seiten je 5cm Fläche angesetzt. (Sagex) Zudem machte ich das Bord vor der Kirche zum Gleis etwas steiler um der Kirche mehr
Vorplatz geben zu können.
Die Flächen wurden mit Fixit Aussenputz überzogen und modelliert. Danach, diesmal mit dem HEKI-Flockenstar, das Gelände statisch begrast. Zudem kamen diverse Flor von HEKI und Woodland zur Anwendung.
26. April 2022
Einsetzen des Geländeteils mit Kirche auf meiner Anlage
Mit dem nachfolgendem kleinen Fotoband ist meine Projekt, "Kirche Kandergrund," bis auf Feinheiten die noch folgen werden, abgeschlossen.
Mein Erstlingswerk. Kleiner Stall an der BLS-Linie in Kandergrund. Jahrgang 1715
Haus in Blausee-Mitholz Jahrgang 1998
Haus in Blausee-Mitholz Jahrgang 1666
Schulhaus Blausee-Mitholz vor dem Lotharsturm im Jahr 1999. Das Dach erlitt ob der Hausfront einen Schaden. Bei der Reparatur entstand dann ein Chrüppelwalmdach.
Turnhalle beim Schulhaus Blausee-Mitholz. Das Gebäude habe ich in der Länge eingekürzt.
Die Häusergruppe Schulhaus und Turnhalle
Umgebautes Wärterhaus Nr. 6 in Blausee-Mitholz
Güterschuppen der Station Blausee-Mitholz mit eingekürztem Anbau.
Phantasie Güterschuppen aus der früheren Fachzeitschrift Modell+Hobby
Mit meinem Anlagethema "etwas Lötschbergbahn" war mir gewiss, dass auch Häuser aus dieser Region auf der Anlage in Scene gesetzt werden sollen. Als ich vor 20 Jahren in die Kataloge der namhaften Häuserhersteller hineinschaute, wurde mir schnell klar, da wird wohl Selbstbau angesagt sein. Ich tastete mich mit einfacheren Objekten an diesen Häuserbau heran. Es galt zuerst eine für mich gangbare Vorgehensweise zu finden. Diese hatte ich recht schnell gefunden und darf sie nachstehend etwas genauer vorstellen.
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber ich möchte trotzdem kurz darauf hinweisen, dass vor dem Fotografieren und ums fremde Haus herum gehen, es des Modellbahners Höflichkeit ist, zuerst mit dem Hausbesitzer Kontakt aufzunehmen.
Bilder und Masse des Objektes erfassen
Wer sich schon etwas auf meiner Webseite herumgeschaut hat, wird auch jetzt eine Vorgehensweise beim Häuserbau finden, die ich auch anderswo bereits eingesetzt habe. Die vorliegenden drei A4-Seiten mit den Fotos sind stellvertretend für etwa dreissig Seiten, mit zahlreichen Bildern und Skizzen dieses Gebäudes.
Die Fotos klebte ich anschliessend Themenweise, z. B. Hausfront, auf A4-Blätter und zog dann Masslinien. Mit einer Vielzahl von Blättern und bewaffnet mit Doppelmeter und Messband, meldete ich mich wieder beim Hausbesitzer.
Wieder zu Hause in der warmen Stube rechnete ich alle Masse in den Massstab 1:87 um.
Technisches Zeichnen à la Schulzeit
Anhand der umgerechneten Masse zeichnete ich auf einem Millimeterblock, jede Hausseite im Massstab 1:87. Auch von mehreren Details zeichnete ich Pläne.
Glücklich ist, wer Originalpläne oder Kopien einer Liegenschaft erhält.
Meine Häuser baue ich eigentlich zuerst aus Karton. In der Regel verwende ich Graukarton mit einer Stärke von 2 mm. Den Plan einer Hausseite zeichne ich auf den Karton und schneide dann mit einem Japanmesser die Türen und Fenster heraus. Erst danach schneide ich die Hausseite heraus.
Bei diesem Haus fertigte ich den gemauerten Teil (Keller) separat.
(Bild links) Mit der gleichen Kartondicke erstelle ich dann den Wohnteil. Diesen klebte ich danach etwas zurück versetzt auf den Kellerteil.
Auf dem nebenstehenden Bild sind noch drei weitere Einzelheiten ersichtlich.
Hausverputz weiss: Masse aus Aussenputz Fixit, weisser
Acrylfarbe und ein wenig weisser
Holzleim. Mit Pinsel auf Karton
aufgetragen.
Holztäfer : Holz von Northeasern, Scale Models INC.
Platte 8x28cm, Bretter längsgerillt.
Klebte ich einfach auf den Karton.
Diese längsgerillte Bretter gibt es in verschienen Leistenabständen und Dicken.
Dachziegel : Ich erhielt sie noch aus Karton in
Streifen.
In Holz gibt es sie bei
http://www.imthurn.com
Weitere Materialangaben beim letzten Bild.
Zusammensetzen einzelner Hausteile
Auf diesem Bild sieht man die Hausunterseite. Als die vier Hausseiten vorhanden waren, klebte ich diese an eine 3 mm dicke Bodenplatte. Nicht vergessen eine Öffnung
offen zu lassen.
Erst dann begann ich mit dem Einbau von Türen und Fenstern. Dazu verwendete ich verschiedene Holzprofile. Eine Türe kann einfach oder auch sehr aufwendig herzustellen sein. Dasselbe gilt bei Fenstern. Heute würde vermutlich gelaserte Ware eingesetzt. Es ist alles eine Preisfrage.
Als ich später die Beleuchtung einrichtete, habe ich die Innenräume unterteilt, damit nicht im ganzen Haus Licht vorhanden war.
Beim nachfolgenden Häusern habe ich diese Raumeinteilung bereits beim Bau eingebaut.
Angaben zum Material
Northeastern, Scal Models INC, Amerikanisches Lindenholz
Bezug bei Old Pullman, Stäfa. https://www.oldpullman.ch oder PEWI, Modellbau, Güterstrasse 9, 3008 Bern
Auf Ausstellungen bieten auch andere Händler solche Ware an.
Vierkantprofil, L, T, U, H, I -Profil, diverse Bretterprofile, alle Profile in verschienen Massen. In Blisterpackungen zu erhalten.
Die Holzprofile habe ich zum Teil mit unterschiedlichen Beizen, dunkel, hell, und grau, gebeizt oder mit Acrylfarben bemalt.
Damit sich Holz oder Karton nicht verziehen habe ich Beize und Farbe nur dünn aufgetragen und bis zu einem weiteren Anstrich gut austrocknen lassen.